News vom 10.07.2025
Stuttgart 21: Gitterschale gebaut – Bahn enthüllt erstes Eingangsportal des künftigen Hauptbahnhofs
Willkommen in der Welt des künftigen Stuttgarter Hauptbahnhofs! Die erste der Gitterschalen aus Stahl und Glas, die sich über die Eingangsbereiche des künftigen Durchgangsbahnhofs wölben, ist fertiggestellt. Die Deutsche Bahn hat am Donnerstag, 10. Juli 2025, die Schutzplane, die bisher die Stahl-Glas-Konstruktion am Südkopf des Durchgangsbahnhofs bedeckt hatte, mit einem Kran entfernt. Danach war erstmals der Blick frei auf das Eingangsportal, durch das Reisende künftig zu den Zügen gelangen werden.
Olaf Drescher, Vorsitzender der Geschäftsführung der DB Projekt Stuttgart–Ulm GmbH: „Der architektonische Zauber ist nun nicht ausschließlich unter den Kelchstützen spürbar, sondern auch von außerhalb des Bahnhofs. Die transparente Bauweise der Eingangsportale zur neuen Bahnsteighalle wird den Reisenden ein besonderes Willkommensgefühl vermitteln. Damit schaffen wir das angemessene Entrée zum Herzstück des neugeordneten Bahnknotens, der deutlich mehr und schnellere Zugverbindungen ermöglicht.“
Andreas Hafner, Geschäftsführer der seele GmbH: „Die Gitterschale zeigt in Perfektion, wie Entwurf und Konstruktion zusammenfinden können: Die Balance aus Ästhetik, Funktion und Struktur macht sie zu einem einzigartigen Bauwerk, das höchste technische Kompetenz erfordert, um die gewünschte architektonische Leichtigkeit zu verwirklichen.“
Mit dem neuen Eingangsportal am Südkopf sind die Bahnsteige des künftigen Hauptbahnhofs insbesondere vom Kernerviertel, von der Staatsgalerie, von der gleichnamigen neuen Stadtbahnhaltestelle und vom Planetarium aus auf kurzem Weg erreichbar.
Die auf komplexe Fassadenkonstruktionen spezialisierte seele-Gruppe mit Hauptsitz in Gersthofen bei Augsburg hat vor knapp einem Jahr mit dem Bau der Gitterschalen begonnen. Im Herbst 2024 haben Fachkräfte von seele die letzten Stahlstreben der Gitterschale am Südkopf eingesetzt.
Unmittelbar im Anschluss daran begann dort der Einbau der 725 Elemente aus Spezialglas. Der Bau der weiteren Gitterschalen ist weit fortgeschritten, der Bau der Lichtaugen, die die charakteristischen Kelchstützen nach oben hin abschließen und für den ebenfalls die Firma seele verantwortlich zeichnet, befindet sich auf der Zielgeraden.
Einzigartige Dachkonstruktion
Das vom Architekten Christoph Ingenhoven entworfene Dach des künftigen Stuttgarter Hauptbahnhofs ist eine noch nie zuvor gebaute Betonschalenkonstruktion. Der Entwurf sieht für die Bahnhofshalle eine luftige, helle Atmosphäre vor. Tageslicht verteilt sich durch die jeweils bis zu 350 Quadratmeter umfassenden Lichtaugen gleichmäßig in der Bahnsteighalle. 27 Lichtaugen und eine Stahl-Glas-Gitterschale schließen die 28 Kelchstützen nach oben hin ab. Eine Gitterschale überspannt den sogenannten Sonderkelch, der später einer der Hauptzugänge zu den Bahnsteigen ist. Auch die jetzt enthüllte Gitterschale wölbt sich über einen der Zugänge zum künftigen Hauptbahnhof.
Der Bau des künftigen Bahnhofs nahm im Jahr 1997 im Rahmen eines Realisierungswettbewerbs seinen Anfang. Das 32-köpfige Preisgericht wählte aus 126 eingereichten Vorschlägen einstimmig den Entwurf des Büros Ingenhoven aus.
Zahlen, Daten, Fakten zu den Gitterschalen
- Gebaut werden insgesamt vier Stahl-Glas-Gitterschalen: im Bereich Staatsgalerie, am Kurt-Georg-Kiesinger-Platz, am Bahnhofsturm sowie später in Richtung Rosensteinviertel
- 725 Glaselemente pro Gitterschale, 443 Glaselemente am Turm
- Höhe: zwischen 8,50 und 12 Meter